Jugendliche können im Tonstudio eigene Musik aufnehmen

NETTE   Jugendliche können jetzt in der Freizeitstätte „Smile“ ihre eigene Musik aufnehmen. Mit Hilfe der Stiftung „Pro Filiis“ wurde dort ein Tonstudio eingerichtet. Ob es von dort Veröffentlichungen geben wird, hängt vom Engagement der Jugendlichen ab.

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Dank Thomas Schieferstein (2.v.l.) und seiner Stiftung »Pro Filiis« kann Robert Austmann (r.) den Jugendlichen im »Smile« jetzt ein professionelles Tonstudio anbieten. (Foto: Stephan Schütze)

„Let it out“ heißt das Studio-Projekt in der Jugendfreizeitstätte „Smile“. Und alles rauslassen ist genau das, was die Besucher des „Smile“ jetzt in einem schallgeschützten Raum tun können.

„Jugendliche konsumieren nicht nur Musik, sie drücken sich auch über Musik aus, definieren sich häufig gar über ihren Musikgeschmack“, erläutert Smile-Chef Robert Austmann den Grund, warum die Netter Jugendlichen seit Monaten immer wieder fragten, wie man denn selbst geschriebene Lieder in guter Qualität selber aufnehmen könnte.

Robert Austmann erinnerte sich an seine guten Beziehungen zu Thomas Schieferstein von der Stiftung „Pro Filiis“ und traute sich irgendwann, mal anzuklopfen, ob die Stiftung ein Tonstudio-Projekt unterstützen würde. Die Antwort kam prompt: „Ja“.

Bühnen-Mikrofon

Schnell war klar: Mit den zur Verfügung gestellten Mitteln in Höhe von 1050 Euro war mehr möglich als gedacht. „Unsere Gedanken gingen erst so in die Richtung: ein Computer plus Bühnen-Mikrofon“, erinnert sich Robert Austmann an die Anfänge.

Nach ausführlicher Suche verfügt das Smile jetzt über ein Tonstudio inklusive einem hochwertigen Studio-Mikrofon, einem Keyboard, mit dem man verschiedenste Soundeffekte erzeugen kann und einem Computer zur Bearbeitung der Musikstücke.

Konfigurier-Arbeit

Vor zwei Wochen ist die Einrichtung des Studios fertig geworden, Aufnahmen hat es noch nicht gegeben: „Wir sind noch am Stöpseln“, fasst Austmann die aufwändige Konfigurier-Arbeit der hochwertigen Geräte zusammen.

Das Musik-Machen in dem Studio beginnt zunächst für die etwas Älteren. Die Jugendlichen kommen immer montags von 17 bis 20 Uhr in das Studio. Im April soll dann mittwochs ein Termin für die Kinder dazukommen.

Robert Austmann rechnet trotz der professionellen Ausstattung in nächster Zeit nicht mit Top-Ten-Hits aus Netter Smile-Produktion. „Die Kids und Jugendlichen sollen qualitativ gutwertige Aufnahmen für sich selber machen. Die Titel können dann im Internet, zum Beispiel bei YouTube, veröffentlicht werden.“

Ob es überhaupt jemals Veröffentlichungen geben wird, zum Beispiel ein „Best of Smile“ hängt ganz davon ab, wie ernsthaft die Nachwuchsmusiker sich in ihr Hobby verbeißen.

Anfrage vom Schulchor

Die Nachricht über die Eröffnung des Studios hat sich schnell herumgesprochen. „Wir haben schon eine Anfrage vom Schulchor der Hauptschule Nette vorliegen“, verrät Robert Austmann. Dann wird es das erste Mal richtig eng im Tonstudio des Netter „Smile“.

Ruhr Nachrichten, 20.03.2012. Von Holger Bergmann