Netter Jugendliche fordern Skaterpark

Netter Jugendliche fordern Skatepark

Nette. Auf dem Rewe-Parkplatz gefährdeten sie die parkenden Autos, auf Privatgrundstücken will sie auch keiner haben. Deshalb können Skateboarder in Nette zurzeit nur auf dem Schulgelände fliegen und tricksen. …

Skater
Ihre ersten Entwürfe für ihren Traumpark präsentieren die Skater David, Edward, Sergej und Georgij hier. (Fotos: Bernd Peters)

… Um sich Gehör zu verschaffen, haben sie jetzt im Jugendzentrum „Smile“ einen Workshop gegründet. Sie fordern die erste Skateranlage im Stadtbezirk. „Mengede ist einer der ganz wenigen Stadtbezirke, die sowas noch nicht anbietet“, macht Klaus Schlichting von den Dortmunder Falken den Netter Jungs zwischen 13 und 17 Mut. Er lobt ihr Engagement: „Die Jungs haben sowohl mir als auch der Fachreferentin Sonja Carstens Emails geschrieben, damit wir etwas für sie tun.“ Denis (17) hat das getan – der gemeinsam mit seinen Kumpeln Edward (13), Sergej (14), Georgij (15) und David (15) den harten Kern des neuen „Skate-Workshops“ im Netter Jugendzentrum Smile bildet.

Seit September organisieren sich die Jungen. Smile-Mitarbeiter Christian Krupke hilft ihnen. Der 32-Jährige skatet selbst seit fast zwei Jahrzehnten und weiß, was man für den Trendsport braucht. „Auf dem Schulhof hier an der Dörwerstraße ist so ziemlich nichts, wo man vernünftige Tricks üben könnte.“ Das sei an vielen Stellen im Ruhrgebiet anders. Sergej stimmt ihm zu: „Wir haben uns Anlagen in Hombruch, Duisburg und Essen angeschaut. Das wäre ein Traum, so etwas auch in Nette zu haben.“ Oder in Westerfilde oder in Obernette. Denn seit Wochen forsten die Jungs Orte in ihrer Umgebung ab, die sich ihrer Meinung nach eignen könnten. „Sie haben ihren Traumpark gestaltet, Collagen erstellt“, sagt Krupke und die Jungs zeigen stolz ihre Werke. Sogar provisorische „Obstacles“ (Hindernisse) würden gebaut, aus Obstkisten. Krupke: „Hier steckt Kreativität drin, das werden die Politiker merken.“

Denn „Smile“-Leiter Robert Austmann und Schlichting wollen Bezirksbürgermeister Bruno Wisbar einladen und um Hilfe bitten – auch in der Bezirksvertretung will der Workshop vorsprechen. „Uns reicht es nicht, hier nur auf ein paar Treppen rumzuturnen“, betont David mit fester Stimme. „Das ist vielleicht was für Anfänger – aber uns reicht das nicht mehr!“

Dortmund Nord-West, 22.10.2008, Von Bernd Peters